Tagung zum „Rückbau von Bestandsbrücken“ voller Erfolg
Am 18. Januar 2018 veranstaltete das Institut für Massivbau der Leibniz Universität Hannover in Kooperation mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, dem Deutschen Beton- und Bautechnik-Verein E.V. und dem Deutschen Ausschuss für Stahlbeton e.V. eine Tagung zum „Rückbau von Bestandsbrücken“. Die eintägige Tagung fand im Leibnizhaus in Hannover statt. An der Tagung nahmen rund 140 Personen aus den Bereichen Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft teil. Die Veranstaltung war innerhalb kürzester Zeit ausgebucht. Der große Zuspruch zeigt die gegenwärtige Bedeutung des Themas.
In den kommenden Jahren werden immense Investitionen zum Erhalt der Infrastruktur in Deutschland getätigt. Das bedeutet, dass mit den neu zu errichtenden Bauwerken der veraltete und zu ersetzende Brückenbestand zurückgebaut werden muss. Im Gegensatz zum Brückenneubau und der Ertüchtigung von Bestandsbrücken ist der Rückbau von Bestandsbrücken noch weitestgehend ungeregelt und für wichtige Fragestellungen fehlen die Nachweisgrundlagen.
Das Ziel der Tagung war, die wesentlichen Aspekte des Brückenrückbaus zu beleuchten. In diesem Zuge wurden Vorträge zu den technischen Möglichkeiten des Rückbaus, den bemessungstechnischen Besonderheiten sowie den vertraglichen Rahmenbedingungen gehalten. In den Vorträgen wurden insbesondere unterschiedliche Rückbaumethoden thematisiert. So wurde der Brückenrückbau auf Traggerüsten und Vorschubrüstungen, mit Hebetechnik sowie der Rückbau durch Sprengen vorgestellt. Den Teilnehmern wurden die Vor- und Nachteile sowie die Möglichkeiten der unterschiedlichen Rückbauvarianten und deren bautechnischen und konstruktiven Besonderheiten und Randbedingungen näher gebracht.
Ein weiterer Themenblock beschäftigte sich mit der Zustandserfassung und -bewertung der rückzubauenden Bauwerke. Während der Rückbaumaßnahme ist die Standsicherheit des Bauwerks in den verschiedenen Rückbauzuständen zu gewährleisten. Hierzu ist die vorherige intensive Bestandsanalyse unerlässlich. In diesem Zusammenhang wurden auch verschiedene bemessungstechnische Details wie die Verankerung von geschnitten Spanngliedern oder die anzusetzenden Teilsicherheitsbeiwerte beim Rückbau intensiv diskutiert.
Ein Teil der Vorträge wurde in der Januar-Ausgabe der Fachzeitschrift „Bautechnik“ veröffentlich, so dass diese für Interessierte nachzulesen sind.